KTB Tiefenlabor

Während des KTB Bohrprojekts (1987-1995) wurden zwei tiefe Bohrlöcher gebohrt, die Vorbohrung (KTB-VB, 4 km) und die ultratiefe Hauptbohrung (KTB-HB, 9.1 km), welche nur 200 m voneinander entfernt sind. (Abb. 1) Beide Bohrungen sind nahezu vollständig verrohrt. Die beiden Bohrungen durchteufen die metamorphen Gesteine einer herzynischen kontinentalen Kollosionszone, mit den dominierenden Gesteinstypen Paragneise und Metabasite. Die Gesteine haben mindestens zwei paläozoische Metamorphosezyklen und intensive post-orogene Krustenverdickung im oberen Karbon und der oberen Kreide erlebt. (Abb. 2) Vorherrschend sind generell steil einfallende Foliation (> 60°) und unterhalb von 5000 m starke bis extreme Bohrlochwandausbrüche. Die KTB-HB hat bis 7400 m eine Abweichung von der Vertikalen < 2°, darunter werden aber typischerweise Werte > 5° und maximal bis zu 20° erreicht. Die KTB-VB hat zumeist eine Abweichung von mehr als 5° und maximal von 11°. (Abb. 3) Beide Bohrplätze sind betoniert und somit auch für schwere Lkw zugänglich. (Abb. 4)

Infrastruktur und Nutzung Experimente, Erprobungen und Tests in den einzigartigen Bohrungen des KTB-TL können unter denkbar günstigen logistischen Konditionen erfolgen. Da keine Bohranlagenkosten anfallen, sind auch Langzeitversuche zu geringen Kosten realisierbar.

Gerätschaften zur Durchführung von Standard-Loggingeinfahrten kann vom GFZ Potsdam zur Verfügung gestellt werden. Die Logging Infrastruktur umfasst zwei Loggingwinden, Loggingsonden, diverse Kabelköpfe, verschiedene Sondenadapter und eine komplett für Loggingsonden ausgestattete Werkstatt. Die Loggingwinden haben beide 7-Ader Kabel mit Längen von derzeit 3600 m bzw. 7200 m. Die Werkstatt kann auch von externen Personal mithilfe eines GFZ Logging-Experten genutzt werden. Die Stromversorgung ist 240 V oder 400 V/50 Hz.

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